Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:
Bielefeld (ots)
Es ist zu befürchten, dass weit mehr als die jetzt aufgetauchten 17000 Namens- und Kontodaten von ahnungslosen Bürgern in den Händen von Betrügern sind. Damit bahnt sich ein Skandal von Datenmissbrauch an, wie es ihn in Deutschland bislang nicht gegeben hat. Noch ist nicht endgültig geklärt, woher die persönlichen Daten stammen und wer sie mit krimineller Energie kopiert und illegal weiterverkauft hat. Auf die Ermittlungsbehörden kommt eine Menge Arbeit zu. Ob der bereits jetzt angerichtete Schaden wieder behoben werden kann, ist höchst zweifelhaft. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Daten sind weg und können noch Jahre später wieder auftauchen und von Betrügern verwendet werden. Es ist ein Alarmsignal, dass sich die Missbrauchsfälle mit persönlichen Daten in den vergangenen Monaten gehäuft haben. Offenbar ist das bisherige System der Datenverwahrung nicht sicher genug. Hier muss dringend nachgebessert werden. Der Gesetzgeber muss den Datenschutz rechtlich stärken und Datenmissbrauch schärfer ahnden. Geschützte Daten dürfen nicht zur Handelsware verkommen - und schon gar nicht in kriminelle Hände gelangen.
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