Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:
Bielefeld (ots)
Für die Bauern ist die jüngste Reform der Agrarpolitik der Europäischen Union ein Schlag ins Gesicht. Ihnen werden die Subventionen gekürzt, zwar geringer als befürchtet, aber am Ende bleibt den Landwirten dennoch weniger Geld. Die Reform kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Jeden Tag hören wir von neuen Hiobsbotschaften aus der deutschen Landwirtschaft. Mal klagen die Schweinebauer, mal sind es die Milchviehhalter. Der Milchpreis ist auf einem Rekordtief, das freut so manchen Verbraucher und ärgert die meisten Landwirte. In solchen unruhigen Zeiten brauchen die landwirtschaftlichen Betriebe, vor allem die gebeutelten Milchbauern, eine verlässliche Linie, um sicher durch die schnell aufeinanderfolgenden Hochs und Tiefs manövrieren zu können. Wird die Milchquote erhöht, steigt das Angebot und der Preis sinkt weiter. Man kann die Wut und die Existenzangst vieler Bauern verstehen und irgendwie klingt die Reform ein bisschen wie eine Milchmädchenrechnung. Warum sollte man die Milchquote auch anheben, wenn es schon mehr als genug Milch auf dem Markt gibt und die Bauern nicht wissen, wie sie ihre Situation in den Griff kriegen sollen.
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