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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Frauen werden in Deutschland laut einer
aktuellen EU-Statistik nach wie vor deutlich schlechter bezahlt als 
Männer. Sie verdienten 2008 durchschnittlich in der Stunde 23 Prozent
weniger als ihre männlichen Kollegen. Das ist an sich keine 
Neuigkeit. Aufhorchen lässt jedoch, dass dieser Wert gegenüber 2007 
um ein Prozent gestiegen ist. Gut, das ist keine wesentliche 
Veränderung, aber eine Tendenz und die geht in die falsche Richtung.
Die familienpolitischen Bemühungen der vergangenen Jahre brauchen 
Zeit, um zu greifen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Ausbau der 
Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Doch klar ist auch, 
dass noch lange nicht genug getan wird. Politiker, Arbeitgeber wie 
auch Gewerkschaften und die Arbeitnehmerinnen selbst sind zu weiteren
Anstrengungen aufgefordert. Kinder und Karriere sind noch lange nicht
so miteinander vereinbar, wie es wünschenswert wäre.
Mit der hohen Teilzeitquote hat EU-Sozialkommissar Vladimir Spidla 
einen Grund für die ungleichen Gehälter mitgeliefert. Viele Frauen 
müssten trotz exzellenter Ausbildung in geringer entlohnten 
Teilzeitjobs arbeiten. Dadurch würden sie für Posten mit mehr 
Verantwortung und höheren Gehältern gar nicht erst vorgesehen. 
Darunter leiden nicht nur die betroffenen Frauen, sondern die 
Volkswirtschaft insgesamt. Denn: Wertvolle Potenziale bleiben 
ungenutzt - und das ist ein Thema, das uns alle angeht.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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