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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu misshandelten Kindern

Bielefeld (ots)

Kevin aus Bremen, Lea-Sophie aus Schwerin: Erst
als sie tot waren, nahm die Welt Notiz von ihnen. Ihre Namen stehen 
symbolhaft für alle Kinder, die zu Tode misshandelt, zu Tode 
verwahrlost wurden. Kevin und Lea-Sophie - besonders krasse Fälle 
vielleicht. Doch den 188 Mädchen und Jungen, die allein 2008 
aktenkundig nach Misshandlung starben, ging es nicht anders. Kinder, 
die in ein gewalttätiges oder überfordertes Umfeld hineingeboren 
wurden. Und niemand hat sie herausgeholt.
Die Verantwortung dafür auf die Behörden zu schieben, ist zu kurz 
gesprungen. Kinderschutz ist unser aller Sache. Privatsphäre und 
ärztliche Schweigepflicht enden, wo Kindern erkennbar Leid zugefügt 
wird.
 Daher, so bitter das klingt: Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, 
dass sich die Zahl der bekannten Fälle seit 1998 verdoppelt hat - 
weil es ein Indiz dafür sein könnte, dass mehr Menschen hingeschaut 
und ihren Verdacht auch gemeldet haben.
 Nein, es ist kein Denunziantentum, so zu handeln. Für Dutzende der 
188 zu Tode misshandelten Kinder von 2008 wäre es schlicht das Leben 
gewesen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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