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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Leerverkäufen

Bielefeld (ots)

Erinnern wir uns: Am 15. September 2008 musste
Lehman Brothers Insolvenz anmelden. Weil sie als ein Kern des Übels 
galten, untersagten mehrere Aufsichtsbehörden in Windeseile, aber nur
vorläufig, ungedeckte Leerverkäufe. Zockern sollte das Handwerk 
gelegt werden. Da ist es schon erstaunlich, dass die Bundesregierung 
erst jetzt, eineinhalb Jahre später, Leerverkäufe endgültig per 
Gesetz verbannen will.
Unbestritten ist, dass die Krise eklatante Mängel im Finanzsystem 
erkennbar gemacht hat. Und Leerverkäufe sind in den Augen vieler ein 
solcher Mangel. Sie sind der Inbegriff der Spekulation. Erst wenn der
verkaufte Gegenstand im Preis sinkt, profitiert der Verkäufer von 
einem Leerverkauf. Er hat also ein Interesse daran, dass dieser 
Gegenstand so schlecht wie möglich bewertet wird. Dadurch ist Schmu 
Tür und Tor geöffnet: Der Verkäufer redet den Gegenstand - zum 
Beispiel ein Unternehmen - schlecht, er trickst und manipuliert. 
Daraus können heftige Kursbewegungen, ganze Wirtschaftskrisen, 
resultieren.
Die Bundesregierung sollte das geplante Gesetz deshalb unbedingt 
verabschieden, auch wenn die angelsächsischen Länder nicht begeistert
sind. Einer muss den Anfang machen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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