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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Flugzeugabsturz der polnischen Präsidentenmaschine

Bielefeld (ots)

Polens Präsident Lech Kaczynski, seine Ehefrau
Maria und alle anderen Mitglieder der hochrangigen Delegation waren 
auf dem Weg zu einer Gedenkfeier in Katyn - und kamen nie dort an. Es
ist ein unfassbares Unglück, das ganz Polen den Boden unter den Füßen
weggezogen hat.
Der Samstag sollte für das gesamte polnische Volk ein Tag des 
Gedenkens werden, ein Tag des Innehaltens, der Stille - und es wurde 
ein Tag der erneuten Katastrophe. Ausgerechnet auf dem Weg nach Katyn
stürzte die Maschine ab. Das Ziel des Flugs war die westrussische 
Stadt Smolensk. Von dort wollte die Delegation an jenen Ort 
weiterreisen, an dem vor 70 Jahren mehr als 22 000 Polen von der 
sowjetischen Geheimpolizei hingerichtet wurden. Die Gedenkfeier für 
eines der schrecklichsten Massaker des Zweiten Weltkrieges sollte an 
einem für ganz Polen tragischem Ort stattfinden und wurde 
gleichzeitig das tragische Ende des Lech Kaczynski.
In diesen Stunden der Trauer spielt es keine entscheidende Rolle, ob 
die Ursache des Absturzes ein Pilotenfehler war oder nicht. Und auch 
nicht, warum in ein und derselben Maschine derart hochrangige 
Politiker, Wirtschaftsexperten und Bürgerrechtler gleichzeitig saßen.
Fakt ist, dass neben dem polnischen Staatspräsidenten und seiner Frau
große Teile der gesamten Regierung Polens saß: der 
Vize-Außenminister, Vize-Verteidigungsminister, Chef der 
Präsidentenkanzlei, Chef des Amtes für Nationale Sicherheit, 
Vizepräsident des polnischen Abgeordnetenhauses, Chef der 
Nationalbank, Chef des Generalstabs, Präsident des Olympiakomitees - 
die Liste ist viel länger.
Unser Nachbarland steht unter Schock. Die Menschen rücken in der 
schwersten Stunde ganz eng zusammen. Auch wenn es nur ein schwacher 
Trost ist, aber Polen bekommt weltweite moralische Unterstützung - 
von Freunden, aber auch von Nationen, die dem Land bisher nicht so 
nahe standen, zum Beispiel Russland. Bereits kurz nach dem Absturz 
hat der russische Staatschef Dimitri Medwedew sein tiefes und 
aufrichtiges Beileid ausgesprochen. Russlands Regierungschef Wladimir
Putin leitet persönlich die Ermittlungen zur Absturzursache. Polen 
und Russland trauern gemeinsam.
Die Tragödie von Smolensk geht uns Deutsche besonders nahe. In der 
Bundesrepublik leben viele Menschen, die ursprünglich aus Polen 
stammen. Es gibt zahlreiche Städtepartnerschaften und somit zum Teil 
ganz enge persönliche Verbindungen. Deutschland steht in diesen 
schweren Stunden des Schocks und der Trauer an der Seite Polens. 
Unsere Gedanken sind bei unserem Nachbarn.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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