Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland/Euro
Bielefeld (ots)
Die Griechenland-Krise war gestern. Seit diesem Wochenende geht es um mehr. Es geht um den Euro - und damit um Europa und unser aller Wohlstand. Wie in dem alten, heute aus ethischen Gründen verpönten Abzählreim »Zehn kleine Negerlein« haben sich Spekulanten offenbar vorgenommen, erst Griechenland, dann Portugal, dann Spanien, dann Irland oder Italien an den Rand des Ruins zu bringen und jedes Mal an der Solidarität der anderen Euro-Staaten zu verdienen. Man mag sich darüber entrüsten. Besser wäre es, diesem Treiben durch weltweit verbindliche Regeln Einhalt zu gebieten. Misstrauen ist der feuchte Boden, aus dem Spekulanten ihren Stoff ziehen. Nur entschiedenes Handeln kann diesen Sumpf trockenlegen. Spät, aber wohl nicht zu spät scheint man das in Brüssel, Berlin und Paris verstanden zu haben. Nicht die angeblich in Saus und Braus lebenden Rentner und öffentlichen Bediensteten in Griechenland sind das Problem. Da mag man sich noch so sehr und zu Recht über vergangene Tricksereien aufregen: Griechenland ist nur ein Vorspiel. Wirklich problematisch sind die riesigen Löcher, die die Finanzkrise in allen Staatshaushalten reißt. Sie wieder zu füllen wird noch sehr schmerzhaft.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell