Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Missbrauch
Bielefeld (ots)
Am Freitag hat Papst Benedikt XVI. die zahllosen Opfer von Missbrauch durch katholische Priester inständig um Vergebung gebeten. Zugleich versprach er alles zu tun, so etwas nicht wieder vorkommen zu lassen. Das war also das Wort, auf das vor allem hierzulande seit Monaten gewartet wurde. Und jetzt? Mehr geht nicht, auch wenn Kritiker weit mehr erwartet hatten. Viele verlangten rigoros, die Priesterpflicht zur Ehelosigkeit aufzuheben und den Gehorsamsanspruch des Vatikans durch demokratische Mitbestimmung von unten nach oben zu ersetzen. Sie wollten eine andere Kirche, einen anderen Glauben, manchmal sogar dessen Abschaffung. Dabei sollten alle, die so etwas wie eine gerechte Strafe für den Papst im Sinn hatten, einlenken. Das Kirchenoberhaupt ist zutiefst verzweifelt über Verfehlungen und Ansehensverlust seines Klerus. Das mit großer Vorfreude geplante Priesterjahr wurde gründlich vermasselt. Und natürlich muss sich die Kirche dem Ruf nach Reform und dem in Deutschland existenzbedrohenden Mangel an Priesternachwuchs stellen. Wenn das nicht Buße ist.
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