Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Arzneipreise:
Bielefeld (ots)
Die Deutschen werden seit Jahren beim Kauf von Pillen und Pasten abgezockt. Der gestern vorgelegte Arzneimittelreport und das vielstimmige Begleitkonzert lassen nur diesen einen Schluss zu. Alle beklagen, dass bei uns für fast jedes Medikament mehr bezahlt wird als in vielen anderen wohlhabenden Ländern rundum. Es mag sein, dass Medizin im Land der forschenden Pharmaunternehmen tatsächlich etwas teurer sein muss - Preisunterschiede von 500 Prozent rechtfertigt das aber nicht. Niemand kann klipp und klar erklären, wie es dazu in zwei Jahrzehnten permanenter Gesundheitsreformen und Streichkonzerten kommen konnte. Der Laie steht ratlos davor, kann aber dennoch einiges beobachten. Weder in Zeiten eines CSU-Gesundheitsministers (Horst Seehofer), noch als grüne (Andrea Fischer) und rote (Ulla Schmidt) Damen dem Hause vorstanden, wurde ein wirksames Heilmittel gegen das Preisdiktat der Hersteller gefunden. Dafür drängt sich ein Verdacht auf: Können Medikamente woanders vielleicht nur deshalb so günstig sein, weil sie bei uns so teuer sind?
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell