Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Islamunterricht:
Bielefeld (ots)
Die Einführung islamischen Religionsunterrichts unter staatlicher Aufsicht gilt mittlerweile als konsensfähig. Raus aus dem Hinterzimmer, rein in die öffentlichen Schulen - von CDU bis Linkspartei hat das gesamte politische Spektrum erkannt, wie wichtig dieser Beitrag zur Integration ist. Viel zu wenig ist allerdings bisher über die muslimische Seite gesprochen worden. Sie ist nicht nur vielstimmig, sie hatte bislang auch ihre Vorbehalte gegen den Islamunterricht unter staatlicher Kontrolle. Schließlich steht für die Verbände ihr weltanschauliches Monopol auf dem Spiel. Dass sie sich jetzt über einen Beirat an der Entwicklung von Lehrplänen beteiligen, ist ein Fortschritt, aber auch mit Forderungen verbunden. Denn im Kern geht es den muslimischen Verbänden um die Anerkennung als Religionsgemeinschaft und die damit verbundenen Privilegien. Die eigentliche Frage lautet also: Sollen muslimische Verbände christlichen Kirchen und jüdischen Gemeinschaften gleichgestellt werden? Rational spricht nichts dagegen, emotional gibt es massive Vorbehalte in der Bevölkerung. Die NRW-Regierung hat ein heißes Eisen angefasst.
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