Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Autosalon Genf
Bielefeld (ots)
Die Welt spricht deutsch. Zumindest, wenn es um das Automobil geht. Das war schon Anfang des Jahres im nordamerikanischen Detroit, der Heimat von Ford, Chrysler und General Motors, so. Und das setzt sich in diesen Tagen im französischsprachigen Genf fort, wo ansonsten Citroen, Peugeot und Renault auftrumpfen. BMW, Mercedes und der VW-Konzern melden auf dem Autosalon am Lac Léman Rekordabsätze für die ersten beiden Monate dieses Jahres. Vor allem Volkswagen gibt mit seinen neun Marken weiter gewaltig Gas. Das für 2018 anvisierte Ziel, weltweit die Nummer 1 unter den Autobauern zu werden, könnte bei dem gesteigerten Tempo sogar noch früher erreicht werden. Trotz der Tatsache, dass die Verschmelzung mit Porsche noch nicht vollzogen ist. Und der Sportwagenhersteller meldet derzeit kräftig steigende Absatzzahlen. Allein in Deutschland lag das Plus in den ersten beiden Monaten dieses Jahres bei 58 Prozent. Zwar dürfte wegen der andauernden staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen die beiden Ex-Porsche-Vorstände Wendelin Wiedeking und Holger Härter die für 2011 vorgesehene Integration der Sportwagenschmiede als zehnte Marke des Konzerns kaum umzusetzen sein. Doch mit dem Kauf der Salzburger Porsche Holding (Umsatz 12,78 Milliarden), bisher im Besitz der Familien Piech und Porsche, fährt die Marke wieder ein Stück näher an den VW-Konzern heran. Der hat allein im Januar und Februar 1,2 Millionen Autos ausgeliefert. Zahlen, die aufgrund einer Vielzahl neuer Modelle gesteigert werden dürften. Das wiederum sichert und schafft Arbeitsplätze. 50 000 neue Stellen weltweit in den nächsten fünf bis acht Jahren kündigt VW an, Mercedes will allein dieses Jahr 10 000 neue Mitarbeiter weltweit einstellen. Arbeitskräfte, die sich neben der Produktion auch um Forschung und Entwicklung kümmern werden. Hier liegt noch ein riesiges Potential. Wie auf den vergangenen Messen haben auch auf dem Genfer Salon so gut wie alle Hersteller Fahrzeuge mit Hybrid- oder Elektroantrieb im Angebot. In vielen Fällen aber muten die E-Autos eher an wie technische Fingerübungen. Der Grund dafür liegt zum einen an den enormen Kosten für die Batterien. Auf der anderen Seite ist das prognostizierte Verkaufsvolumen kaum lohnenswert. Deshalb und wegen der politischen Vorgaben in Sachen CO2 investiert die Branche mehr denn je in Möglichkeiten, Sprit zu sparen. Turbomotoren mit kleinerem Hubraum zählen dazu wie Start-Stopp-Systeme. Ebenso wichtig ist das Thema Leichtbau. Hier demonstriert VW das strategische Gespür, das bereits 2010 mit der Suzuki-Kooperation, führend auf dem Wachstumsmarkt Indien, zum Ausdruck kam. Mit der achtprozentigen Beteiligung beim Marktführer SGL Carbon hat sich der Wolfsburger Konzern eine wichtige Quelle für Leichtbau gesichert.
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