Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld)zum Gefangenaustausch zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas
Bielefeld (ots)
Damit hat niemand gerechnet: Ein Gefangenaustausch zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas galt als undenkbar - auch für Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Es würden keine Terroristen freigelassen, hat er immer wieder betont. Er ist über seinen Schatten gesprungen und muss nun damit leben, dass unter den freigelassenen Palästinensern auch Terroristen sein werden. Viele Urteile lauteten lebenslänglich wegen geplanter oder durchgeführter Anschläge. Zudem ist zu befürchten, dass dieser Pakt nicht der Anfang konstruktiver Gespräche zwischen Israel und Palästina ist. Ein Hamas-System, das von Ländern wie dem Iran in unverantwortlicher Weise unterstützt wird, bewegt sich durch diesen Deal höchstens im Detail, nicht aber im großen Ganzen. Am Ende ist der Gefangenenaustausch aber zumindest ein Etappensieg der Menschlichkeit über den Extremismus. Nicht nur die Familie des Soldaten hat um den Sohn gebangt, viele Palästinenser haben ebenso unter der Inhaftierung ihrer Kinder gelitten. Daher ist der Tausch vor allem eines: ein kleiner Lichtblick in einem festgefahrenen Konflikt.
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