Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Antibiotika in der Tiermast
Bielefeld (ots)
Antibiotika wirken in der Medizin segensreich. Ohne sie sind Menschen im vergangenen Jahrhundert noch an einer Lungenentzündung gestorben. Aber in der Tiermast hätten Antibiotika eigentlich nichts zu suchen, würden sie nicht eine Produktionsweise fördern, die mit schnell und billig beschrieben ist. Dank Antibiotika werden Kühe, Schweine, Hühner und Puten ruckzuck schlachtfertig. Da ist die Verlockung für Tierzüchter groß, in der längst durchindustrialisierten Lebensmittelbranche auf dieses illegale Mittel zu setzen. Wir Verbraucher können das mit Fug und Recht bedauern, aber gleichzeitig tragen wir eine Mitschuld daran. Wir wollen Lebensmittel billig und gut - beides lässt sich aber nur selten miteinander in Einklang bringen. Für unsere Gesundheit wäre es gut, wenn Hühner in Ruhe auf der Wiese picken könnten, aber dann müssten wir für diese artgerechte Haltung auch mehr bezahlen. Aigners Ankündigung, den Einsatz von Antibiotika besser zu kontrollieren, ist zu begrüßen. Damit wird das Problem nicht beseitigt, aber hoffentlich in Grenzen gehalten.
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