Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Antisemitismus
Bielefeld (ots)
Judenfeindlichkeit bleibt ein Problem in der deutschen Gesellschaft. Alles Gerede, die Erfahrungen des Dritten Reiches gehörten der Vergangenheit an und man solle die jüngeren Generationen nicht immer wieder mit der Schuld der Vorfahren konfrontieren, wird als naiv entlarvt. Gerade diese Generation ist es, die dafür Sorge trägt, dass sich der Judenhass nicht klammheimlich den Weg bahnt. Es geht nicht um Schuld, sondern um das dauerhafte Erinnern! Besonders beängstigend ist, dass diese Gesinnung laut der neuen Antisemitismus-Studie gerade im Alltag mehr Raum einnimmt. Auf Fußballplätzen, in der Schule und im Internet sei Judenfeindlichkeit gegenwärtig. Hier braucht es Menschen, die aufstehen, wenn »Juden gehören in die Gaskammer« quer über den Platz gebrüllt wird. Am Ende bleibt allerdings die Frage offen, wo Antisemitismus anfängt - bei der Kritik an Israel sicherlich nicht. Das ist die Schwäche der Untersuchung. Was genau »latent judenfeindlich« ist, wird nicht klar definiert. Doch dass es weiter Judenhass gibt, ist beschämend - ganz egal, wie viele auf diesem Irrweg sind.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell