Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Staatsverschuldung:
Bielefeld (ots)
Man muss schon Politiker sein und in Regierungsverantwortung stehen, um sich an einer vermeintlich geringen Neuverschuldung zu erfreuen. Natürlich ist es eine gute Nachricht, wenn Deutschland die innerhalb der Europäischen Union festgesetzte Stabilitätsgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes einhält und damit EU-weit als Musterschüler dasteht. Unterm Strich aber bleibt die Tatsache: Deutschland hat auch im Boomjahr 2011 mehr Schulden angehäuft - in einem Jahr also, in dem die Steuereinnahmen geradezu sprudelten! Was muss noch noch geschehen, um die Trendwende einzuleiten? Ein größeres Wachstum als im vergangenen Jahr - plus drei Prozent - dürfte es so schnell nicht wieder geben. Gefährlich wäre es, die Staatsverschuldung über eine höhere Inflation abzubauen. Damit würde gleichzeitig das Vermögen der Bürger schrumpfen. Angesichts der vielen Milliarden, die die europäische Zentralbank zuletzt in den Markt gepumpt hat, ist dieses Szenario nicht einmal so unwahrscheinlich. An erster Stelle muss aber stehen, Ausgaben und Einnahmen in Einklang zu bringen.
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