Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Rot-Grün in NRW:
Bielefeld (ots)
Die NRW-Minderheitsregierung von Hannelore Kraft (SPD) und Sylvia Löhrmann (Grüne) steht, sofern sich niemand mehr bewegt, vor dem Aus. Durch einen kleinen juristischen Hinweis droht der seit 20 Monaten währende und bislang überraschend sichere Drahtseilakt aus dem Gleichgewicht zu geraten. Denn: Ein Landeshaushalt ist nicht nur Rückgrat einer Regierung, er ist auch ein fein ausbalanciertes Rechenwerk. Politische Tricksereien führen da unweigerlich zum Absturz. Bislang war erwartet worden, dass die FDP im Endspurt womöglich erst während der dritten Lesung am 28. März noch das ein oder andere Sparversprechen aushandelt und im Gegenzug Enthaltung übt. Liberale Hilfestellung wäre notwendig, weil die Linke in Zeiten von Sparanstrengungen nicht mehr als Steigbügelhalter zur Verfügung steht. Diese Strategie ist gescheitert, das letzte Porzellan zerschlagen. Die Liberalen fühlen sich ihrerseits ausgetrickst. Sie werfen der sonst kaum in Erscheinung tretenden Landtagsverwaltung »Spielchen« vor. Die Frage lautet: An wessen langer Leine?
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