Westfalen-Blatt: Dioxineier-Skandal: Neue Schutzmaßnahmen auf Geflügelhof in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke). Auch Legehennen in konventioneller Haltung müssen im Stall bleiben. Boden mit Schadstoffen belastet.
Bielefeld (ots)
Im Dioxineier-Skandal hat der Kreis Minden-Lübbecke auf der Geflügelfarm Niermann in Stemwede nun auch Schutzmaßnahmen bei der konventionellen Haltung der Legehennen angeordnet. Die Legehennen müssen vorsorglich im Stall bleiben. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt (Samstags-Ausgabe). Grund sind Bodenproben, die eine Schadstoffbelastung ergeben haben. In den Eiern, die in dem Betrieb in konventioneller Haltung produziert werden, waren aber keine Schadstoffe festgestellt worden. Bislang war daher nur der Biobetrieb der Geflügelfarm gesperrt worden. Untersuchungen haben bisher keine Ursache für die PCB-Belastung der Bioeier ergeben: Boden, Futter, Tränkwasser und Einstreu waren sauber. Anfang der Woche will das NRW-Verbraucherschutzministerium daher entscheiden, ob nun im konventionellen Bereich weitere Schutzmaßnahmen veranlasst werden müssen. Es sei völlig unerklärlich, dass sich im Boden Schadstoffe befänden, in den Eiern aber nicht, heißt es. Wegen des Verdachts der Bodenverunreinigung hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet. Der Inhaber der Geflügelfarm, Hartwig Niermann (51), hat den Schaden durch den Dixioneier-Skandal als gigantisch bezeichnet. Durch die Sperrung des Bio-Bereichs seien ihm bislang Einnahmen von mehr als 500 000 Euro entgangen, sagte Niermann dem Westfalen-Blatt. Der Biohof war Anfang April gesperrt worden, da Eier mit dem dioxinähnlichen PCB (Polychlorierte Biphenyle) belastet waren. 800 000 Eier mussten vernichtet werden. Der Schuldige für die Verunreinigung müsse für den Schaden aufkommen, sagte Niermann. »Ich trage für die Belastung keine Verantwortung, da es in sieben Jahren Bioeier-Produktion bislang keine Beanstandungen gab«. Alle drei Monate seien Eier getestet worden. Zudem seien alle Produktionsvorgaben eingehalten zu haben. Zudem habe er vor Jahren beim Kauf des Hofs den Boden untersuchen lassen, sagte Niermann. Da sei alles in Ordnung gewesen. Die PCB-Werte in den Eiern seien ihm ein Rätsel.
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