Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Schuldenkrise:
Bielefeld (ots)
Die Schuldenkrise sei nicht mit einem Befreiungsschlag über Nacht und quasi einem Paukenschlag zu lösen, mahnte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits im Dezember in ihrer Regierungserklärung. Sie hat - leider - Recht behalten. Die Herabstufung Spaniens mit negativen Folgen auch für italienische Staatsanleihen ist ein herber Rückschlag im Bemühen, an den Finanzmärkten wieder Vertrauen in den Euro zu schaffen. Diesmal taugt nicht einmal die Ratingagentur zum Sündenbock: Spaniens Wirtschaft befindet sich im freien Fall, jeder Vierte ist arbeitslos, das Haushaltsdefizit wird deutlich größer ausfallen als geplant. Die Herabstufung erscheint gerechtfertigt. Soll das Land nicht in sozialem Aufruhr versinken, wird Spanien mehr Finanzhilfe erhalten müssen - wie auch immer das mit den EU-Verträgen in Einklang zu bringen ist. Denn sonst muss Spanien über kurz oder lang unter den Rettungsschirm schlüpfen - mit unabsehbaren Folgen für das mit 1,9 Billionen Euro verschuldete Italien. Das wäre mehr als ein Rückschlag - es wäre eine Katastrophe für den Euro-Raum.
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