Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland
Bielefeld (ots)
Die reichen Griechen haben schon vor ein, zwei Jahren ihre Millionen ins Ausland geschafft, sich Immobilien in London oder Berlin gekauft. Ihnen kann die drohende Staatspleite ihres Heimatlandes nicht mehr schaden. Sie haben ihr Scherflein ins Trockene gebracht. Dass nun auch alle anderen Hellenen ihr Erspartes aus Sorge vor einem Bankenkollaps in Sicherheit bringen wollen, ist angesichts des politischen Chaos in Athen kein Wunder. Der massive Geldabfluss dürfte die Institute tatsächlich in die Knie zwingen. Ein Teufelskreis. Griechenland rutscht damit immer tiefer in die Krise. Inzwischen ist ein Punkt erreicht, wo erneut soziale Unruhen nicht mehr ausgeschlossen sind. Das gilt erst recht für den Fall, wenn bei den Neuwahlen im Juni radikale Kräfte, die sich nicht dem Spardiktat der EU beugen wollen, die Mehrheit gewinnen sollten. Für Europa ist die Entwicklung ein Desaster. Weitere finanzielle Zugeständnisse darf es aber nicht geben. Damit würde ein falsches Signal an andere Krisenstaaten wie Spanien und Portugal gegeben. Griechenland kommt einem Euro-Austritt immer näher. Es wird teuer. So oder so.
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