Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Betreuungsgeld
Bielefeld (ots)
Es ist ein kompliziertes Kompromissgebilde geworden, das Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) als Gesetzentwurf zum Betreuungsgeld vorgelegt hat. Zunächst 3000 Euro, später 3600 Euro könnten Eltern zwischen dem ersten und dritten Geburtstag ihres Kindes bekommen. Von der puren Anerkennung für Eltern, die ihr Kind zu Hause erziehen, hat sich das Ziel dieses Entwurfs entfernt. Vollzeit arbeitende Mütter und Väter, die den Nachwuchs einer Kinderfrau oder einem privaten Kindergarten anvertrauen, würden ebenso bedacht. Dahinter steckt wohl die Logik, dass angesichts von hoch subventionierten U3-Plätzen in den Kindergärten auch Geld für die übrig bleiben sollte, die diesen kommunalen Service nicht nutzen. Ein pädagogisches Ziel ist schwerlich zu entdecken. Es geht offensichtlich nur darum, Geld zu verteilen. Die im Entwurf verwendete Vokabel »Förderlücke« räumt das auch freimütig ein. Es gibt also keinen Grund für ideologisch aufgeladene Debatten um Kindeswohl und Frauenbild. Hier wird schlicht eine neue teure Subvention erfunden, die etwas Druck vom langsamen Kita-Ausbau nehmen soll.
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