Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Krankenhaus-Empfehlung
Bielefeld (ots)
Sie haben's am Knie, an der Hüfte oder an der Galle? Dann stellt sich die Frage: Welches Krankenhaus ist das beste für mich? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Alle Versuche, die Kompetenz oder Inkompetenz einzelner Häuser in speziellen Fachbereichen für Patienten transparent zu machen, sind gescheitert. Kaum ein Laie vermag sich durch dutzende Seiten im Internet zu wühlen und die Angaben über Fallzahlen und Komplikationen einzuordnen. Deshalb ist die Idee von CDU und FDP richtig, die Krankenkassen als Lotsen zu gewinnen - niemand kennt die individuelle Patientengeschichte und die Behandlungsverläufe in einzelnen Kliniken besser als sie. Wenn die Wahl einer guten Klinik zudem durch Erlass der Gebühr versüßt wird, profitiert der Patient doppelt. Zwei Versprechen aber müssen die Kassen und die Politiker geben. Erstens: Kliniken dürfen nicht noch weiter unter Sparzwang gesetzt werden, wenn sie auf die Empfehlungsliste wollen. Ziel muss ausschließlich die Qualitätsverbesserung sein. Zweitens: Die Empfehlung darf nicht bindend sein. Alles andere wäre eine Entmündigung der Patienten.
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