Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Funkstille-Vorschlag von Bundesarbeitsministerin von der Leyen
Bielefeld (ots)
Das Ansinnen von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, Arbeitnehmern in der Freizeit das Abschalten vom Job zu gönnen, ist aller Ehren wert. Doch die Realität sieht anders aus und ist eben kein Wunschkonzert. Da gibt es einerseits dringende betriebliche Gründe, die die Erreichbarkeit eines Mitarbeiters in bestimmten Situationen schlicht unentbehrlich machen. Und natürlich gibt es andererseits auch Beschäftigte, die freiwillig gar nicht loslassen wollen und sich für unentbehrlich halten. Wie so oft ist das Leben nicht so einfach, wie die Politik dies gerne vorgibt. Die Erreichbarkeit von Mitarbeitern außerhalb der Arbeitszeit ist in der Tat ein Fall für eine individuelle Vereinbarung zwischen Unternehmen und Beschäftigten. Nur als starre Regel ist das in der heutigen Zeit kaum vorstellbar, ob man das gut findet oder nicht. Es bleibt deshalb, auf die Umsicht von Vorgesetzten oder Kollegen zu setzen, nur in wirklich notwendigen Fällen zum Hörer zu greifen oder eine E-Mail zu schreiben. Das wird von der Leyen nicht gesetzlich verordnen können. Dafür kann ihr Vorstoß vielleicht sensibilisieren - mehr aber auch nicht.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell