Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Opel
Bielefeld (ots)
Wieder eine Galgenfrist für Opel. Was sich zunächst wie eine gute Nachricht für alle Opel-Mitarbeiter anhört - die Produktion im Werk Bochum soll nun bis zum Jahr 2016 gesichert sein - verlängert nur die quälende Ungewissheit der Beschäftigten über ihre berufliche Zukunft. Vieles deutet zudem darauf hin, dass das Werk danach schließt. Was das für die Motivation der Beschäftigten bedeutet, kann man sich ausmalen. Die jüngeren, gut ausgebildeten Opelaner werden versuchen, schnellstmöglich einen sichereren Job zu finden. Das dürfte den Standort zusätzlich schwächen. Der Fall Opel ist ein Niedergang mit Ansage. Bitter, aber offenbar unvermeidbar: Zu groß sind die strukturellen Probleme. Die Konzernmutter General Motors macht seit zehn Jahren Milliardenverluste in Europa. Das Vertrauen potentieller Käufer in die Marke mit dem Blitz schwindet zusehends. Allein im Mai wurden elf Prozent weniger Opel-Pkw verkauft. Auf dieser Basis kann kein Unternehmen überleben. Opel Deutschland wird zum Opfer eines misslungenen Managements. Denn die Branche an sich brummt. Das zeigen die Rekorde von VW, BMW & Co.
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