Westfalen-Blatt: zum Thema Pussy Riot:
Bielefeld (ots)
»Herr Gott, mach, dass dieser Diktator verschwindet!« Wie viele Unterdrückte stoßen täglich diesen Ruf aus! Die meisten tun es heimlich. Spektakuläre Aktionen wie der der Punkband Pussy Riot sind selten - und gerade deshalb für Regime wie die Wladimir Putins gefährlich. Der russische Staatschef und Freund von Ex-Kanzler Gerhard Schröder entwickelt sich zum lupenreinen Diktator. Sicher gibt es Gläubige, denen die Aktion der drei Mädchen in der Moskauer Erlöser-Kathedrale nicht gefallen hat. Doch Religionsfreiheit beinhaltet das Recht, Religion und Kirche zu kritisieren. Kunst darf sogar über das Ziel hinauszuschießen. Pussy Riot ging weit, aber nicht zu weit. Die Richterin hat die Realität verdreht, um aus Provokation religiösen Hass zu machen. Das Urteil - zwei Jahre Straflager - ist in jedem Fall unverhältnismäßig. Der Prozess, in dem Putin-Anhänger die Angeklagten ungestraft beleidigten, ähnelte einer Hexenjagd. Putin will die Opposition mundtot machen. Dafür hat er die Gesetze verschärft. Dafür werden Journalisten umgebracht. Und dafür musste jetzt ein Exempel statuiert werden.
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