Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Steuerverschwendung
Bielefeld (ots)
Was ist eigentlich der größere Skandal? Mehr als 100 Fälle von Verschwendung öffentlicher Gelder im vergangenen Jahr oder die Tatsache, dass der Bund der Steuerzahler eine solche Sammlung zum 40. Mal vorlegt und ganz offenbar nichts besser geworden ist? Antwort: Beides ist beklagenswert und ohne Aufsicht durch die Steuerbürger sowie - nicht zu vergessen - die Rechnungshöfe würden noch mehr Mäuse auf den Tischen tanzen. Ob Pannenairport oder Provinzposse: Ein bisschen Pranger muss sein - auch wenn das Instrument von gestern ist. Die Wachsamkeit darf nicht nachlassen. Schon gar nicht sollte die unabhängige Kontrolle durch eine Selbsthilfegruppe der Steuerzahler wie den BdSt in Misskredit gebracht werden. Das gilt auch für den Fall, dass nicht jeder aufgespießte Fall alle Kriterien von Ausgabenwut bis Zockermentalität im Amt erfüllt. Das aktuelle Schwarzbuch Verschwendung ist beileibe mehr als ein Kuriositätenkabinett. Es ist ein warnendes Beispiel für Phantasie und Gestaltungskraft öffentlicher Verwaltung, sobald man den falschen Leuten Steuergelder blind anvertraut.
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