Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Eon
Bielefeld (ots)
Man hat den Eindruck, da jammert ein Konzernboss auf hohem Niveau: Der Gewinn von Eon, so dessen Chef Johannes Teyssen, werde im nächsten Jahr wohl nicht die ursprünglich anvisierten 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro erreichen. Peng! macht es an der Börse und das Eon-Papier rauscht in die Tiefe. Minus elf Prozent! Es ist der größte Tagesverlust in der Geschichte des Versorgers. Es interessierte die Investoren kein bisschen, dass Eon bisher gut verdient hat. Um sagenhafte 150 Prozent kletterte der Überschuss von Januar bis September. Die Gewinnwarnung kommt überraschend. Noch im Sommer schien es, als hätte Eon die Folgen der Energiewende weitgehend im Griff. Ein Trugschluss. Zu sehr hat Eon auf Gas- und Kohlekraftwerke gesetzt. Was derzeit aber brummt - dank öffentlicher Fördergelder - ist Ökostrom: Wind und Sonne statt Kohle und Gas. Hinzu kommt, dass Eon die Krise in Südeuropa voll erwischt. In Spanien und Italien verbrauchen Firmen weniger Strom. Dort aber hatte Teyssen-Vorgänger Wulf Bernotat Milliardensummen investiert und versenkt. Eon hat aufs falsche Pferd gesetzt. Das wird teuer.
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