Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Energiewirtschaftsgesetz
Bielefeld (ots)
Man stelle sich vor, ein Unternehmer baut einen Supermarkt auf der grünen Wiese, stellt dann fest, dass die Straße dorthin noch nicht fertig ist, und für den Umsatzausfall müssen nicht die Straßenbauer, sondern die künftigen Supermarktkunden aufkommen. Undenkbar? Genau so etwas hat der Bundestag gestern mit den Stimmen der Regierungskoalition beschlossen. Wir Verbraucher müssen die Energieversorger entschädigen, wenn das holländische Unternehmen Tennet, das sich übernommen hat, nicht rechtzeitig Kabel zu den Windrädern vor der Küste legt. Es geht um hunderte von Millionen Euro, die auf unsere Stromrechnungen aufgeschlagen werden dürfen. Und die Behauptung, ein Durchschnittshaushalt sei »nur« mit 13 Euro im Jahr betroffen, ist schlicht falsch. Denn der Aufschlag trifft ja nicht nur den Strom, den wir privat verbrauchen, sondern auch den, mit dem beispielsweise der Bäcker unsere Brötchen backt. Die Lebenshaltungskosten werden durch das neue Gesetz also um mehr als diese 13 Euro steigen. Energiewende? Ja, aber bitte nicht wieder und wieder auf Kosten der Verbraucher!
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