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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Indien

Bielefeld (ots)

Ein ganzer Subkontinent ist in Aufruhr. Der Tod der jungen Studentin nach einer Gruppenvergewaltigung, wie sie in Indien offenbar kein Einzelfall ist, hat die Menschenmassen erschüttert. Lange, viel zu lange wurde über massivste Gewalt gegen Frauen in dem schon bald bevölkerungsreichsten Land der Welt hinweggesehen. Erstmals erkennt der im Aufbruch befindliche Staat, dass er Menschen nicht nach Kasten und nicht nach Geschlechtern beurteilen und behandeln darf. Hoffentlich hat die aktuell große Betroffenheit auch wirklich Konsequenzen. Erst die kommenden Monate werden das zeigen. Die Einführung der Todesstrafe auf schweren sexuellen Missbrauch kann nach unseren Vorstellungen keine Lösung sein. Niemand sollte meinen, mit einzelnen Hinrichtungen werde ein tieferliegendes Problem gelöst. Indien muss lernen hinzusehen, einzugreifen, Zivilcourage zu leben und Prävention zu verbessern. Eine fortgeschrittene Gesellschaft kann nur eine humane Gemeinschaft gleichberechtigter Individuen sein. Indien will dahin, muss aber noch mühsame Schritte tun.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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