Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Solarförderung
Bielefeld (ots)
Es fällt schwer, in der Solarbranche Licht und Schatten auseinanderzuhalten. Natürlich ist es gut, wenn die Preise für den Bau von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien sinken und die Nachfrage auf ein Rekordniveau steigt. Schließlich ist nur so der Ausstieg aus der gefährlichen Atomenergie möglich, ohne die Abhängigkeit von Erdöl und anderen fossilen Energiequellen zu erhöhen. Gleichzeitig aber, und das ist die Schattenseite, steigen die Stromrechnungen. Die Fördergelder, die zu Zeiten, als die Produktionskosten höher waren, zugesagt wurden, können nicht nachträglich gekürzt werden. Ärgerlich ist auch, dass die deutsche Solarindustrie von dem Boom nicht profitiert, weil niemand China hindert, sich durch Dumpingpreise die Hegemonie zu sichern. Unterm Strich wird die Solarförderung wohl bald als Paradebeispiel für die Folgen staatlicher Subventionitis in volkswirtschaftliche Lehrbücher eingehen. Natürlich muss der Staat die Möglichkeit haben, den Gang der Wirtschaft durch Fördergelder zu beeinflussen. Doch müssen die Argumente dafür sehr stark sein, um die kaum vermeidbaren negativen Folgen von Subventionen zu übertreffen.
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