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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Organspendeskandal

Bielefeld (ots)

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach nannte es einen Einzelfall, als 2012 an der Uniklinik Göttingen Manipulationen bei der Organzuteilung bekannt wurden. Inzwischen ist klar: Auch die Uniklinik Leipzig, das Münchener Klinikum Rechts der Isar und das Uniklinikum Regensburg haben ihre Unschuld verloren. Die ärztliche Selbstkontrolle hat versagt. Denn als vor Jahren zum ersten Mal ein Verdacht gegen einen Arzt aus Regensburg aktenkundig wurde, geschah herzlich wenig: Weder behielten die Kontrollgremien den Mann auf ihrem Radarschirm (so dass er an die ahnungslose Uniklinik Göttingen wechseln konnte) noch wurde dieser erste bekanntgewordene Sündenfall zum Anlass für rigorose Kontrollen, wie sie erst jetzt unter öffentlichem Druck durchgeführt werden. Seit Bekanntwerden der Manipulationen ist die Zahl der Hinterbliebenen, die einer Organentnahme zustimmen, um 13 Prozent gesunken. Deshalb sterben jetzt noch mehr Kinder, Mütter und Väter, während sie auf Spenderorgane warten. Die Schuld tragen einige kriminelle Ärzte. Dass der erste Verdächtige jetzt in U-Haft sitzt, ist ein gutes Signal.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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