Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Wahl in Israel
Bielefeld (ots)
Am Thema Sicherheit kommt keine israelische Regierung vorbei. Aber nach der Parlamentswahl ist klar, dass die Menschen auf mehr soziale Gerechtigkeit pochen. Die Politneulinge Jair Lapid (Jesch Atid) und Naftali Bennett (Das Jüdische Haus) haben die Unzufriedenheit der Mittelschicht in Wählerstimmen verwandelt. Seit 20 Monaten sind immer Israelis auf die Straße gegangen, die horrende Mieten und steigende Preise einfach nicht mehr tragen wollen. Der alte und vermutlich auch neue Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat auch deshalb an Zustimmung verloren, weil er keine Lösung für die schwächelnde Wirtschaft bieten konnte. Die Staatsschulden steigen ins Unermessliche und für teure Versprechungen fehlt das Geld. Dennoch wird die neue Regierung der Mittelschicht etwas bieten müssen. Dabei wissen Israelis genau, dass ihre Sicherheit nicht zum Nulltarif zu haben ist. Ohne Hilfe aus den USA wäre das Staatsdefizit noch größer. Das wäre für die US-Regierung ein Grund, auf Zugeständnisse Netanjahus gegenüber den Palästinensern zu drängen. Bisher waren sie damit nicht sehr erfolgreich.
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