Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Wulff
Bielefeld (ots)
Altbundespräsident Christian Wulff und seine Anwälte haben allen Grund, eine Pokerpartie mit der Staatsanwaltschaft zu riskieren. Niemand weiß zwar genau, welche Trumpfkarten die Hannoveraner Ermittler noch in der Hinterhand haben. Aber ganz viele Asse werden es nicht sein. Das klang vor 14 Monaten noch ganz anders. Denn die Staatsanwälte befinden sich bereits in einem klassischen Rückzugsgefecht. Erst haben sie den Beschuldigten Wulff und dem Filmproduzenten David Groenewold angeboten, gegen die Zahlung einer Geldauflage den Prozess zu vermeiden. Jetzt sagt die Behörde, die beiden müssten sich ja nicht sofort entscheiden. Das sieht ganz danach aus, als ob es doch zu einer Gerichtsverhandlung kommen wird. Dort wird darüber gestritten, ob und warum Groenewold für Wulff in München eine Hotelrechnung im Wert von 700 Euro beglichen hat. Das hört sich nach wenig an, aber Spitzenpolitiker müssen alles dafür tun, sauber zu bleiben. Möglicherweise hat sich Wulff gar nicht strafbar gemacht, sondern nur dumm verhalten. Dafür war seine Strafe hart genug.
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