Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien
Bielefeld (ots)
Im Syrien-Konflikt wird auf diplomatischer Ebene gebremst, militärisch gewinnen die Regierungstruppen Terrain zurück und auch hierzulande werden erste Bedenken laut, ob alles andere als Assad besser ist. Bei den Vorbereitungen gestern in Genf wurde deutlich, dass eine schnelle Friedenskonferenz, mithin eine baldiges Schweigen der Waffen Wunschdenken ist. Das nicht länger zu übersehende Eingreifen der Hisbollah in Syrien stärkt das Regime. Waffenhilfe aus Moskau auf der einen Seite und das noch anhaltende Waffenembargo gegenüber den Aufständischen auf der anderen Seite begünstigen die weitere Gewichtsverschiebung. El-Kaida ist derzeit nirgendwo stärker aufgestellt ist als in Syrien - und zwar unter den Assad-Gegnern. Diese Erkenntnis besorgt inzwischen auch Experten im Westen. Niemand will den Islamisten das Feld in direkter Nachbarschaft zum Iran überlassen. Zwei Jahre Aufstand zeigen, es geht nicht mehr um einen fröhlichen Arabischen Frühling der Freiheit. Die Alternative zum jetzigen Regime könnte im schlimmsten Fall ein islamistischer Gottesstaat werden.
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