Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Möbelindustrie
Bielefeld (ots)
Wettbewerb kann ganz schön hart sein. Die Möbelhersteller in Deutschland spüren derzeit jedenfalls mehr Gegenwind - und zwar in Gestalt deutlich rückläufiger Umsatzzahlen - als ihnen und ihrem Interessenverband lieb ist. Der Schuldige ist schnell ausgemacht: der Handel. Die Einrichtungshäuser, so die indirekte Kritik, versagten bei der Vermarktung deutscher Qualitätsmöbel. Zu sehr werde auf Billigimporte gesetzt. Vieles werde verramscht. Das ist starker Tobak, und eine Reaktion der Handelsseite dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Ob aber ein verpflichtendes Siegel »Made in Germany« den Verkauf von Schlafzimmern, Schränken und Polstermöbeln aus deutscher Produktion tatsächlich beflügeln dürfte, ist ungewiss. Der Verbraucher hat bereits heute ein Gespür für Produkte mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. An den Sorgen der Möbelindustrie wird einmal mehr deutlich, wie sehr der globale Markt alteingesessene Strukturen in Frage stellt. Schmerzliche Konsolidierungsprozesse könnten die Folge sein. Im Handel tobt bereits ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb.
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