Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien
Bielefeld (ots)
Die Einigung auf die Syrien-Resolution im UN-Sicherheitsrat markiert die Rückkehr pragmatischer Diplomatie auf der Weltbühne. Statt auf Maximalforderungen zu beharren, bewegten sich Russen und Amerikaner aufeinander zu. Dabei heraus kam eine Resolution, die nicht perfekt ist, aber mehr erreicht als noch vor kurzem denkbar schien. Jenseits einer Invasion hätte kein Militäreinsatz die Chemiewaffen-Kapazitäten des syrischen Regimes zu beseitigen vermocht. Die Entwaffnung unter UN-Mandat verspricht dramatisch bessere Ergebnisse. Machthaber Baschar al-Assad wird sich in jedem Fall davor hüten, das Teufelszeug nochmals einzusetzen. Ein robuster Strafmechanismus hätte der Resolution gewiss zusätzlichen Biss verliehen. Doch auch so finden sich die USA in einer sehr viel stärkeren Position wieder, notfalls auf eigene Faust zu handeln. In jedem Fall bedeutet der Durchbruch einen Erfolg für Barack Obama, der in die diplomatische Lösung hineingestolpert war. Geschickt nutzte der Präsident den Spielraum, die UN zu stärken und ganz nebenbei die Dynamik im Atomstreit mit Iran zu verändern. Eine Wende, die hoffen lässt.
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