Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Fifa
Bielefeld (ots)
Und täglich grüßt das politische Betroffenheitstier! Jetzt haben sich die deutschen Bundestagsabgeordneten die Fifa und die WM 2022 vorgenommen. Sie kritisieren zu Recht die unerträglichen Zustände beim Bau der Stadien in Katar. Die herrschten aber auch schon in Südafrika und derzeit in Brasilien. Die Menschenrechte werden in Sotchi nicht geachtet - wie in Peking. Auch in Katar soll das nicht viel besser sein. Gerne verweisen Sport und Politik auf eine voneinander bestehende Unabhängigkeit. Das mag so in den Statuten stehen - in der Realität ist es natürlich anders. Auch der Sport in Deutschland zum Beispiel würde ohne die finanzielle staatliche Unterstützung in diesem Rahmen nicht aufrechtzuerhalten sein. Und ja, der größte Einzelsponsor professioneller Leibesertüchtigung darf seinen Einfluss auch mal geltend machen. Das tat er schon mal sehr erfolgreich beim Thema Doping, als er mit dem Entzug von Mitteln drohte. Solange Politiker national und international je nach Präferenz dem Sport huldigen, mehr oder weniger stark Rechtsbeugungen in Kauf nehmen, ist ihre Kritik ein Ritual und nicht mehr.
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