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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Taifun über Philippinen

Bielefeld (ots)

Wieder einmal hat es sich bestätigt: Gegen die Natur ist der Mensch machtlos. Sämtliche technischen Möglichkeiten und wissenschaftliche Vorhersagen werden letztlich vor den freigesetzten Urgewalten pulverisiert. Erdbeben, Hitzewellen, Dürrekatastrophen, folgenschwere Überschwemmungen wie sie auch in Deutschland mehr denn je auftreten oder jetzt der Taifun über den Philippinen zeigen überdeutlich die Grenzen auf, an die wir stoßen. Die Frage, die sich angesichts der nachweislich häufiger zu erlebenden und immer extremer werdenden Wetterereignisse stellt, ist die nach den Ursachen. Dabei wird mit Blick auf seriöse Studien und Wissenschaftler deutlich, dass es zwar jeweils einzelne Phänomene sind, die aber durchaus in einem komplexen Zusammenhang stehen. Denn: Veränderungen des Klimas lassen sich kaum noch wegdiskutieren. Die Natur verändert sich. Davor die Augen zu verschließen, ist nicht nur töricht, sondern im Hinblick auf die nachfolgenden Generation fahrlässig und gefährlich. Konkret wurde gestern die Organisation Germanwatch. Ihren Angaben zufolge starben seit 1993 mehr als 530 000 Menschen bei mehr als 15 000 extremen Wetterereignissen. Den materiellen Schaden beziffert die Organisation in diesem Zeitraum mit knapp 1,9 Billionen Euro. So wie Germanwatch sehen auch Wissenschaftler das Klima als Entwicklung, als die Addition von vielen Einzelereignissen über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, wenn nicht gar länger. Und dieses Gesamtbild zeigt nun einmal in den meisten der vorliegenden Aufzeichnungen klar und deutlich eine globale Erwärmung auf. Die dürfte demnach Grund für die generelle Erwärmung der Meere sein. Heizt sich das Wasser dann zusätzlich aufgrund starker Sonneneinstrahlung auf, steigt darüber feucht-warme Luft nach oben, der Luftdruck über dem Meer sinkt. Ein solches Tiefdruckgebiet kann der Auslöser für einen Wirbelsturm sein. So, wie jetzt auch für den Taifun »Haiyan«, der mit extrem hohen Windgeschwindigkeiten auf die Philippinen traf, dort mindestens 10 000 Menschen in den Tod riss und für Zerstörungen apokalyptischen Ausmaßes sorgte. Ungeachtet des Wissens um die Klimaveränderungen und die verheerenden Auswirkungen in allen Teilen der Welt werden beim derzeit laufenden Weltklimagipfel in Warschau vor allem Reden geschwungen und Phrasen verbreitet. Fest steht aber schon jetzt: Handfeste Ergebnisse wird es nicht geben. Die Delegationen aus fast 200 Ländern haben sich nur zu Diskussionen getroffen, um Vorbereitungen für mögliche Maßnahmen zu treffen, die beim nächsten Gipfel 2015 beschlossen werden könnten. Doch nur mit Schönrederei geht es nicht weiter. Es gilt, endlich konkrete Beschlüsse zu fassen und die dann auch umzusetzen. Der Taifun »Haiyan« ist mehr als eine Mahnung.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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