Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Nordkorea
Bielefeld (ots)
Selbst in der von stalinistischer Rücksichtslosigkeit geprägten Geschichte Nordkoreas ist es beispiellos, was derzeit in Pjöngjang passiert: Diktator Kim Jong Un statuiert ein abschreckendes Exempel, in dem er seinen Onkel Jang Song Thaek hinrichten lässt.
Noch vor zwei Jahren, als Kim seinen verstorbenen Vater Kim Jong Il beerbte, waren sich politische Beobachter uneinig, ob der Mann, von dem noch nicht einmal ein genaues Geburtsdatum bekannt ist, der Tyrannei in Nordkorea nicht doch Einhalt gebieten könnte. Jetzt steht fest: Kim Jong Un regiert mit mindestens so harter Hand wie sein Vater und sein Großvater, Staatsgründer Kim Il Sung.
Aber was steckt hinter der auch öffentlich gemachten Hinrichtung, angeblich wegen Hochverrats? Soweit das abgeschottete Land überhaupt Einblicke gewährt, deuten Beobachter das harte Vorgehen als Zeichen der Instabilität, ja sogar als Schwäche. Im Tyrannenstaat tobt offenbar ein Machtkampf. Für die internationale Gemeinschaft verheißt das nichts Gutes. Nordkorea wird noch unberechenbarer, an einen Dialog ist nicht zu denken. Das ist alarmierend.
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