Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalen-Blatt mehr verpassen.

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Spezial-Einsatz-Kommandos in Nordrhein-Westfalen vertrauen Digitalfunk nicht

Bielefeld (ots)

Auch Jahre nach der Einführung des Digitalfunks bei der Polizei in NRW verwenden die Spezialeinsatzkommandos (SEK) weiter ihre uralten, analogen Geräte. Das berichtet das WESTFALEN-BLATT (online). Die Polizisten fürchten gefährliche Pannen durch die neue Technik. Das Problem schildert ein Kommandoführer: »Wenn ich bei unseren alten Geräten die Sprechtaste drücke, hören mich meine Kollegen im selben Moment. Drücke ich die Taste bei den neuen Digitalgeräten, dauert es bis zu einer Sekunde, bis die Verbindung steht. Das ist viel zu lange, wenn in hochbrisanten Situationen Kommandos gegeben werden müssen.« Außerdem sei beim Digitalfunk das sogenannte Übersprechen nicht mehr möglich: »Bei der alten Technik konnte man Kollegen mit dem Zwischenruf 'Alarm!' warnen, auch wenn jemand gerade funkte. Der hörte den Alarm-Ruf dann zwar nicht, aber alle anderen. Mit der neuen Technik ist dieses Dazwischenfunken nicht mehr möglich.« Wegen der Probleme hätten die sechs nordrhein-westfälischen SEKs (Bielefeld, Dortmund, Münster, Essen, Köln und Düsseldorf) vereinbart, die alten Geräte zu benutzen, für die es zum Teil keine Ersatzteile mehr gebe. Arnold Plickert, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in NRW, bestätigt: »Uns ist das Problem bekannt. Bei Einsätzen, bei denen es um Leben und Tod geht, kann die Verzögerung beim Senden tatsächlich kritisch werden.« Grundsätzlich stellt Plickert dem Digitalfunk in NRW aber ein gutes Zeugnis aus. »Die Sprachqualität ist um Längen besser. Es gibt zwar noch Funklöcher, die aber beseitigt werden.« Allerdings seien die Geräte schon jetzt veraltet, kritisiert der GdP-Landesvorsitzende: »Die europaweite Ausschreibung und die Beschaffung der Funkgeräte hat Jahre gedauert. Als sie ausgeliefert wurden, waren sie nicht mehr aktuell.« So könnten den Polizisten keine Fahndungsfotos übermittelt werden, was heute mit jedem Smartphone möglich sei.

Mit besten Grüßen

Christian Althoff WESTFALEN-BLATT Redaktion Nordrhein-Westfalen 0521 585254 0171 2114074 twitter @reporter110 nrw@westfalen-blatt.de Vereinigte Zeitungsverlage GmbH Sudbrackstr. 14-18 33611 Bielefeld Internet: http://www.westfalen-blatt.de

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalen-Blatt
Weitere Storys: Westfalen-Blatt
  • 03.03.2016 – 21:00

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum NPD-Verbotsverfahren

    Bielefeld (ots) - Ist die NPD einfach nur peinlich oder auch gefährlich? Die Antwort auf diese Frage entscheidet darüber, ob sie verboten wird oder nicht. Gestern wurde deutlich, dass die Richter des Bundesverfassungsgerichts an der Schlagkraft der Partei so ihre Zweifel haben. Und die haben sie zu Recht. Die NPD ist längst nur noch ein politisches Leichtgewicht, ...

  • 03.03.2016 – 21:00

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum SC Paderborn

    Bielefeld (ots) - Vor einem Jahr noch Erstligist, nicht mal zwölf Monate später ein Klub, der am Abgrund zur 3. Liga steht - die Geschwindigkeit des tiefen Falls kann aber nicht wirklich überraschen. Der nahezu totale Ausverkauf nach dem Erstliga-Abstieg im Sommer 2015 war für den SC Paderborn der Einstieg in den Fahrstuhl, die Verpflichtung des Trainer-Neulings ...

  • 03.03.2016 – 21:00

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Schengen-Raum

    Bielefeld (ots) - Schengen ist nie nur ein Inbegriff für die Freiheit des Reisens ohne Grenzen gewesen. Als die Gemeinschaft vor mehr als 20 Jahren beschloss, die Schlagbäume abzumontieren, ging es immer auch um den Binnenmarkt. Man wollte den Handel erleichtern, unsinnige und kostspielige Wartezeiten an den Grenzübergängen vermeiden, sogar Konzernstrukturen ...