Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Langzeit-Studie zum Hartz-IV-Bezug
Bielefeld (ots)
Die Langzeit-Studie zum Hartz-IV-Bezug verbreitet Hoffnung und Pessimismus zugleich: Auf der einen Seite stimmt zuversichtlich, dass es einer relativ großen Gruppe gelingt, sich selbst aus der Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von staatlichen Leistungen zu befreien. Auf der anderen Seite sind eine Million Menschen, die - teilweise trotz Weiterbildungsprogrammen - dauerhaft ohne Job bleiben und in Hartz IV feststecken, wohl der traurige Beleg, dass die Politik des Förderns und Forderns nicht immer aufgeht. Und sie ist auch ein Hinweis auf eine Sockelarbeitslosigkeit. Die Studie zeigt aber auch, wie groß das Risiko des sozialen Abstiegs inzwischen ist in dieser Republik: Während der ersten zehn Jahre war jeder fünfte Bürger zumindest zeitweise auf die Grundsicherung angewiesen. Ein Armutszeugnis ist zudem, wie viele trotz Vollzeitjob mit staatlichen Leistungen aufstocken müssen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Unter dem Strich bleibt aber eine Erkenntnis: Bildung ist der Schlüssel zu einer guten Perspektive. Es gilt alles dafür zu tun, möglichst vielen diese Chance zu eröffnen. Das wird sich am Ende auszahlen.
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