Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kirchenaustritten
Bielefeld (ots)
Glauben ist Privatsache. Entsprechend persönlich können die Gründe für einen Kirchenaustritt sein - und vielfältig. Den einen ist die Sexualmoral der katholischen Kirche zu dogmatisch, andere lehnen die progressive Haltung der evangelischen Kirche zur »Ehe für alle« ab. Die Entscheidung, die Amtskirchen zu verlassen, hat nur selten einen einzigen Grund. Meistens führt ein letzter Auslöser zur Trennung - und meistens ist es nicht die Trennung vom christlichen Glauben. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass in erster Linie Sterbefälle für sinkende Mitgliederzahlen sorgen. An zweiter Stelle folgen die aktiven, bewussten Austritte. Unter der demografischen Entwicklung leiden nicht nur die Kirchen. Betroffen sind gleichermaßen Parteien, Gewerkschaften und Vereine. Deswegen wollen und müssen sie alle jünger und moderner werden, um Nachwuchs zu gewinnen. Eines sollte den Kirchen Hoffnung machen. Die Zahl der Austritte ist leicht gesunken, wenngleich auf relativ hohem Niveau. Aber sie ist auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, in der sich die Kirchen klar positioniert haben, nicht weiter gestiegen.
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