Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Jerusalem
Bielefeld (ots)
Man muss immer mehr den Eindruck haben, dass Donald Trumps Aussagen über den Status Jerusalems bewusst missverstanden und politisch benutzt werden. Was hat der US-Präsident denn Schlimmes gesagt? Bei der Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt hat Trump nicht von Ost-Jerusalem, nicht von West-Jerusalem und nicht von ganz Jerusalem gesprochen. Es ist ja nicht so, dass die USA ihre Botschaft von Tel Aviv in den von Israel annektierten, arabischen Ost-Teil der heiligen Stadt verlegen werden. Die US-Botschaft wird in West-Jerusalem entstehen. Dort, wo Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) 2008 in der Knesset Israels Sicherheit zur deutschen Staatsräson erklärte und wo Frank-Walter Steinmeier als Außenminister in Yad Vashem Gedenkkränze niederlegte. Jerusalem ist als Regierungssitz und offizielle Hauptstadt Israels anerkannt. Trumps Worte lassen Spielraum. Netanjahu interpretiert sie in seinem Sinne und versteht sie als Bekenntnis zur »ewigen und unteilbaren Hauptstadt Israels«. Die EU versteht sie anders, nämlich im Sinne einer Zwei-Staaten-Lösung mit einer Hauptstadt im Westen und einer im Osten. Andreas Schnadwinkel
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell