Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Corona-Krise
Bielefeld (ots)
Seit sieben Wochen hat das Coronavirus Deutschland fest im Griff - und lähmt noch immer weite Teile des öffentlichen, wirtschaftlichen und privaten Lebens. Doch es ist an der Zeit, dass neuer Realismus allzu viel Hysterie ablöst - und wir der Situation mit der nötigen Vorsicht, aber auch mit frischem Mut begegnen.
Fakt ist, dass wir als Gesellschaft einen Teilerfolg errungen haben im Kampf gegen die Pandemie: Die Ausbreitung ist deutlich gebremst, die Infektionszahlen sinken seit Wochen - und auch das Öffnen erster Geschäfte vor 14 Tagen, noch ohne Maskenpflicht(!), hat diesen Trend nicht gestoppt. Rückblickend betrachtet lag selbst die viel beachtete Reproduktionsrate schon vor Verhängung des Shutdowns unter 1,0.
Diese Entwicklungen machen deutlich, dass Abstand und Hygieneregeln entscheidend sind. All diese Erkenntnisse müssen Basis sein für das weitere Handeln - und können nur bedeuten, dass die Zeit reif ist für eine weitergehende Rückkehr zur Normalität. Dies ist umso wichtiger, weil niemand sagen kann, wann - und ob überhaupt - ein Impfstoff gefunden wird, der als Lösung gegen die Pandemie gilt.
Die Gefahr im Blick zu behalten, bleibt richtig und wichtig. Ja, der Staat muss auf den schlechtesten Fall vorbereitet sein. Aber diesen zur Maxime des Handelns zu machen, wäre fatal. Es braucht eine nach vorne gerichtete Strategie - auch, um unsere Gesellschaft und unsere Jobs zu retten. Wir dürfen bei kleineren Rückschlägen nicht einknicken, sondern müssen diese im verantwortbaren Rahmen akzeptieren. So wie es mit anderen Risiken im Leben völlig selbstverständlich ist.
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