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Westfalen-Blatt: (Bielefeld) zum Thema Israel vom 01.05.2007

Bielefeld (ots)

Vorweg: Bei nicht einem der hasserfüllten Gegner
Israels wäre eine solche Untersuchung vorstellbar. Eine Jury, die 
Regierungshandeln, gar den Beschluss zu einem Feldzug unabhängig 
prüft, ist im arabischen Raum undenkbar.
Israel hält sich für moralisch höher stehend. Deshalb muss sich 
dessen Regierung auch dem vernichtenden Urteil über den Libanon-Krieg
stellen. Die Soldaten seien überstürzt, schlecht organisiert, mit 
unklaren Zielen und von »Schwächen im strategischen Denken« begleitet
in den Kampf geworfen worden, heißt es in dem brisanten Papier, das 
das kleine Land noch lange in Atem halten wird. Die Liste der von 
Ministerpräsident Ehut Olmert im Kampf gegen die Hisbollah gemachten 
Fehler ist schier ellenlang.
Vor allem: Die Regierung hat ihrem kriegslüsternen Volk im Juli 2006 
viel zu viel versprochen. Weder wurden die zwei verschleppten 
Soldaten befreit noch konnte die Hisbollah ernsthaft geschwächt 
werden. Fast scheint es so, als sei deren Rückhalt im innerlich 
zerrissenen Libanon sogar gestärkt worden.
Mehr noch: Der Mythos von der extrem hohen Kampfkraft, von der 
scheinbar unbesiegbaren israelischen Armee wurde verspielt. Jetzt 
weiß jeder Straßenjunge in Gaza und anderswo, dass leichte Raketen 
die Nadelstiche der Neuzeit sind.
 Außerdem: Wut im Bauch ist die denkbar schlechteste Grundlage für 
Kabinettsbeschlüsse.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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