Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Protesten der Landwirte gegen den niedrigen Milchpreis
Bielefeld (ots)
In der ARD-Sportschau preist die Landwirtschaft ihre Milch als natürlichen Energietrunk an. Nach dem Motto: Milch macht müde Männer munter. Während aber vermeintlich belebende Getränke wie das zuckersüße Red Bull ein Vielfaches mehr kosten, gibt es den Liter Milch im Supermarkt für etwa 50 Cent. Der Erlös, den die Erzeuger bekommen, ist für sie zu niedrig und raubt ihnen Ertrags- und Investitionskraft. Für die Modernisierung der Ställe fehlt das Geld, immer mehr Milchbauern geben entnervt auf. Deshalb sind ihre Proteste vor den Molkereien gut zu verstehen. 27 Cent für einen Liter Milch: Das steht in keinem Verhältnis zum Aufwand, den die Viehhalter betreiben müssen. Weil die Nachfrage nach Milchprodukten weltweit steigt und der Rohstoff teilweise knapp geworden ist, dürfen die Bauern auf höhere Preise hoffen. Deshalb machen sie Druck bei den Molkereien, die in den Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel bessere Konditionen herausholen sollen. Die Forderung nach 40 Cent pro Liter wird sich am Ende wohl nicht erfüllen, aber etwas mehr als 30 Cent könnte die schwierige Ertragssituation der Milchviehhalter schon deutlich verbessern. Uns Verbraucher würden geringfügig höhere Preise im Supermarkt nicht überfordern. Ein Produkt, das verramscht zu werden drohte, würde wieder angemessen bewertet und ein Berufsstand gestärkt, damit die Milch weiter von heimischen Höfen kommt.
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