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RNZ: Im Visier

Heidelberg (ots)

Von Christian Altmeier
Der Aufschrei der Linken ist laut. Doch die Argumente, die die Partei
gegen ihre Beobachtung durch den Verfassungschutz ins Felde führt, 
können nicht überzeugen. So ist allein die Tatsache, dass die Partei 
in Parlamenten sitzt, noch kein Beweis für ihre Verfassungstreue. 
Schließlich verfügen auch NPD und DVU über Landtagsabgeordnete - 
denen sicher niemand einen Persilschein ausstellen wollte. Auch der 
Vorwurf, die Beobachtung diene wahltaktischen Zwecken, ist nicht 
schlüssig. Denn die Erfolge der Linken gehen meist zu Lasten der SPD.
Es ist indes die Union, die die Linke im Visier behalten will. Zudem 
erscheint fraglich, ob dies der auf Protestwähler ausgerichteten 
Partei überhaupt schadet.
Fakt ist weiterhin, dass die Erben der SED auch 18 Jahre nach dem 
Fall der Mauer noch über zahlreiche Altkader - sowie einige 
Nachwuchskräfte - verfügen, die nicht auf dem Boden des Grundgesetzes
stehen. Diese mögen nur einen relativ kleinen Teil der Mitglieder 
ausmachen - doch ist ihr Einfluss nicht zu unterschätzen. So soll die
Sprecherin der Kommunistischen Plattform, Sarah Wagenknecht, 
womöglich stellvertretende Vorsitzende werden. Eine Frau, die offen 
die Überwindung des Kapitalismus fordert. Diese Entwicklung weiter zu
beobachten, scheint in der Tat angebracht.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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