RNZ: Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) kommentiert den Streit um den Einheitsbeitrag zum Gesundheitsfonds:
Heidelberg (ots)
Seit Wochen klappern die Akteure aus dem Gesundheitssystem mit eigenen Berechnungen, wie hoch der Einheitssatz zum Gesundheitsfonds steigen müsse. Insofern verwundert es nicht, dass die Kassen sich auch im Schätzerkreis ausklinken und noch einmal 0,3 Prozent mehr fordern. Die Koalition wird den Teufel tun und dem nachgeben - zum Auftakt des Superwahljahres. Schon so mutet sie fast jedem Versicherten eine Beitragserhöhung zu. Im Durchschnitt sind das zwar, selbst bei 3000 Euro Bruttoverdienst, "nur" neun Euro im Monat. Doch gerade diejenigen, die bislang bei günstigeren Kassen versichert waren, trifft es zum Teil um ein Vielfaches härter. Das konterkariert die Idee, mit Wettbewerb das System auf Vordermann zu bringen. All die wohlfeilen Aufforderungen zum Kassenwechsel werden nun für mindestens ein Jahr hinfällig: Frühestens dann wird erkennbar werden, welche Kasse ihren Versicherten Geld zurückgeben kann und welche Nachschlag fordert. Und bis dahin ist vielleicht, eher hoffentlich, eine neue Regierung im Amt, die einen konsequenteren Systemwechsel einleitet. Mehr als eine Übergangslösung wird der Gesundheitsfonds, diese komplizierte Umverteilungsbürokratie, ohnehin nicht sein. Der Beweis für seinen Nutzen steht noch aus.
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