RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Hessen
Heidelberg (ots)
Wenn das Schiff unterzugehen droht, kümmert sich niemand mehr darum, ob in der Küche die Mäuse auf dem Tisch tanzen. Die neue SPD-Spitze hat sich gerade erst in Berlin feiern lassen. Sie hat sich in selbstbewusster Abgrenzung zur linken Konkurrenz gefallen und das leidige Thema Hessen unter den Teppich gekehrt. Nie war jedoch eine politische Liaison deplatzierter und für die Gesamt-SPD kontraproduktiver. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Sündenfall im Windschatten der Finanzkrise und der Amerika-Wahl begangen werden soll. Wenn Ypsilanti Anfang November mit Hilfe der Linken zur Ministerpräsidentin gewählt wird, dann wirft sie die SPD auf kaum verständliche Weise in ihrem Bemühen zurück, sich wieder als das Original einer sozial sensiblen, an der Realität orientierten Politik zu etablieren. Wenn Ypsilanti gewählt wird... Denn nur eine bisher nicht identifizierte Gegenstimme mehr ließe das rot-rot-grüne Kartenhaus einstürzen. Das Bedauern in Berlin würde sich in engen Grenzen halten.
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