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Rhein-Neckar-Zeitung

RNZ: "In der Krise"

Heidelberg (ots)

Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert zum EU-Sondergipfel in Brüssel: "In der Not ist sich 
jeder selbst der nächste. Wenn der amtierende EU-Ratspräsident beim 
Sondergipfel feststellte, es gebe "keinen einzigen Fall von 
Protektionismus", ist das nur die halbe Wahrheit. Selbst in 
Deutschland wurden Forderungen laut, die Abwrackprämie nur für 
Neuwagen deutscher Hersteller zu zahlen. Nur eines von vielen 
beunruhigenden Signalen, dass die Krise an die Substanz des 
politischen Projekts Europa geht.
Was auf dem Spiel steht, zeigt vielleicht ein Blick nach Osten. Am 
Tag, an dem sich die 27 in Brüssel auf praktische nichts einigten, 
beschlossen die Asean-Länder, einen Staatenbund nach europäischem 
Vorbild nachzubauen. Dort hat man erkannt, welchen immensen Vorteile 
der gemeinsame Markt jedem einzelnen Mitglied bringt. Das kann man 
sich bei allem Ärger über "Brüsseler Regelungswut" zuweilen in 
Erinnerung rufen.
Die Grüppchenbildung in der EU verläuft entlang mehrerer Fronten: alt
gegen neu, groß gegen klein, Euro-Kernzone gegen Peripherie. Dies 
nicht ausufern zu lassen ist vielleicht der größte Erfolg dieses 
"Sondertreffens". Mehr war wohl auch kaum drin in lächerlichen drei 
Stunden am Sonntagnachmittag. Warum überhaupt dieser Minigipfel? Weil
der noch wenig überzeugende Ratspräsident Topolanek etwas unternehmen
musste, um das Heft des Handelns nicht vollends an seinen 
hyperaktiven Vorgänger Sarkozy zu verlieren."

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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