RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Opel
Heidelberg (ots)
Es war nicht besonders rücksichtsvoll von der Krise, mitten ins deutsche Superwahljahr hineinzuplatzen. Denn unter diesen besonderen Umständen sind die Retter zunehmend nicht Teil der Lösung, sondern des Problems. Ginge es nach Rüttgers, Laumann, aber auch Müntefering und Steinmeier, gäbe es nicht die Spur eines Zweifels daran, dass der Staat für Opel die Kasse aufmacht. Dahinter stehen längst nicht mehr nur sachliche Begründungen mehr, sondern zunehmend wahltaktische. Der kritische Einwand, ob angesichts der engen Verflechtung von Mutter und Tochter eine deutsche Lösung für den Autobauer überhaupt möglich ist - und zu welchem Preis - wird einfach verdrängt. Vielleicht braucht es den Diensteifer des neuen Wirtschaftsministers zu Guttenberg, ohne Scheu nach den Modalitäten, Konsequenzen und Kosten einer wie immer gearteten Rettungslösung zu fragen. Denn dass er dabei nicht die Milliarden des deutschen Steuerzahlers kopflos zum Fenster hinauswirft, ist das Mindeste, was man von einem Politiker verlangen kann. Zuerst müssen General Motors und Opel ihre Verhältnisse ordnen.
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